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Ein Bericht von Maria Pia Pettolino
Es ist Samstagabend und ich bin mit einer Freundin zusammen.
Wir sind gerade im Chronos Studio angekommen und bereiten uns
darauf vor, einen Abend voller Musik und Emotionen zu genießen.
Nachdem wir ins Obergeschoss aufgestiegen sind, betreten wir
den plakativen "Flaggenraum". Es herrscht eine erwartungsvolle
Atmosphäre und die Stimmen sind gedämpft. Ab und zu hört
man
einen Lacher, während sie die letzten Vorbereitungen an der
Telekamera und dem PC für das Livestreaming machen. Die Plätze
im Zimmer sind beinahe schon alle belegt und wir beziehen
Plätze hinter dem Piano, aber meine Freundin ist von dieser
Position nicht sehr überzeugt, da sie mehr sehen wollte, aber
sie muss sich damit abfinden...
Sobald alles fertig ist, eröffnet Andrea als Hausherr den Abend
und stellt auf scherzhafte Art seinen Freund, Mitarbeiter und
Pianisten FRANCESCO MANTOVANI vor. Francesco
betritt, in Begleitung von NOEMI TOMMASINI und lächelnd über
Andrea's Scherze, den Raum.
Noemi ist die Sängerin der Band DejaBlues zu
denen auch Francesco gehört. Andrea hat uns bei der Ankündigung
gesagt, dass ihm die Stimme von Noemi sehr gut gefällt, weil
sie einen ganz besonderen Ton hat. Und es ist tatsächlich so.
Das Konzert beginnt und die Musik des Pianos ist begleitet von
dieser schönen Stimme, die ich als warm und tiefgehend
bezeichnen würde. Wenn man die Augen schließt, meint man an
einem jener romantischen Orte zu sein, die man in Filmen sieht,
in denen die vortragende Sängerin fast immer eine hübsche
Farbige in einem engen Kleid ist und mit schmeichelnder Stimme
alle einhüllt. Ich habe den Eindruck, dass die warme Stimme von
Noemi an manchen Stellen kratzig wird, aber auf eine sanfte
Art... Ein Song folgt dem anderen und Francesco gibt manchmal
in einem Solostück sein Bestes. Sobald sie ihre Lieder
vorgetragen haben, überlassen sie unter unseren "Bravi" Rufen
den Platz dem nächsten Künstler!
Der Künstler, der danach auftritt, ist LORENZO
MASOTTO. Er ist einer der besten Nachwuchskünstler auf
der europäischen Bühne (ich benutze die Worte von Andrea).
Lorenzo setzt sich ans Piano und spricht nur sehr wenige Worte,
er sagt, dass er sehr glücklich ist
dabei zu sein und dass die Hauskonzerte die besten sind, wegen
der intimen und gemütlichen Atmosphäre und weil man die Gefühle
und die Energie der Anwesenden viel besser spürt. Und dann
macht er eine Sache, die er nie zuvor in seinen Konzerten
gemacht hat, er entscheidet sich zu improvisieren... keine
Noten, kein bereits komponiertes Lied... alles gespielt im
Moment auf der Welle unserer Energie. Lorenzo spielt ohne
Unterbrechung und ohne ein einziges Wort zu sagen über ca. 20
Minuten, in diesem Moment ist die Musik die einzige
Gastgeberin, alles drumherum ist Stille. Es geht von sehr
zarten Noten zu sehr gedämpften und sehr tiefen Noten, es
scheint fast als ob die Hände wollten über die Tastatur des
Pianos gehen, um falls möglich, nach noch tieferen Noten zu
suchen. Es macht den Eindruck, als ob die Noten aus den Tiefen
der Erde heraus strömen und eine nach der anderen überlappend
und auch untereinander widerhallt. Dann werden die vielen Noten
zu einer einzigen und es mutet an, als ob die Zeit skandiert,
ähnlich eines eindringlichen
Tropfens, der Geräusche beim Berühren des Bodens macht. Dann
kehren andere Noten zurück und geben einer neuen Melodie
Raum... Sobald er die Komposition beendet hat, verlässt Lorenzo
das Zimmer auf die gleiche diskrete Weite, in der er
eingetreten ist, grüßend und dankend.
Dann ist ANDREA CARRI an der Reihe. Über
Andrea habe ich bereits soviel gesagt und wer es vielleicht
noch nicht verstanden hat,
seine Musik gefällt mir wirklich sehr gut. Als ich Andrea das
erste Mal bat, etwas für mich zu spielen, hat er das
wunderschöne "Hearts and souls" vorgetragen
und mich damit niedergeschmettert. Mir gefällt nur schwerlich
ein Song beim ersten Anhören, aber wenn es geschieht und der
Song mein Herz erreicht, dann verlässt er es nie mehr. Die
Musik von Andrea kam wie ein Donnerschlag in mein Leben. Ich
denke, wenn dir eine Musik so sehr gefällt, ist es weil die
Gefühle, die der Autor vermitteln möchte, sich mit deinen
eigenen treffen... sie schauen
sich an und sehen, dass sie sich ähneln, sie umarmen sich und
werden ein Teil von dir, auch wenn dieses Teilen der Gefühle
nicht bedeutet vollkommen die Gedanken des anderen zu teilen.
Die Musik von Andrea ist zwar sanft, schafft es aber starke
Gefühle zu vermitteln. So ist es mir geschehen. Als Andrea
begonnen hat "Orsa minore" zu spielen, sind
die sanften Noten des Anfangs langsam in die Dunkelheit der
Nacht eingetreten. Der Blick ging geradewegs zu einem kleinen
Stern, pulsierend in einem schwachen und doch brillanten Licht.
Dann wandert der Blick und wird erfüllt vom Himmel, vom Mond
und anderen kleinen Sternen. Die Noten wachsen an und sie
verfolgen einander während dein Horizont sich immer mehr
weitet. Die Musik begleitet diese deine visuelle Reise ins Herz
und in die Seele, wie eine Geschichte, die dort endet, wo sie
begann. Der kleine Stern hat dir ein grenzenloses Universum
geöffnet. Also das ist es, was die Musik dir
vermitteln kann, tatsächlich ein grenzenloses Universum, in dem
die Gefühle sich umarmen und ein Zuhause finden. Das
Hauskonzert ist eine schöne Gelegenheit, um das zu erleben, die
Musik begleitet unser Leben, wie die Kunst generell. Es liegt
an uns, sie anzuhören
und anzunehmen.
Danke an Andrea und die anderen Künstler, die heute Abend aufgetreten sind, weil wir durch sie mit noch mehr Reichtümern heimgekehrt sind. DANKE!
Anna Maria Pia.