Von diesem Hauskonzert gibt es einen Bericht von Stefanie Fünfrocken. In Andreas YouTube Kanal befindet sich auch ein Video.
Dieses Jahr hatten wir uns für unseren Urlaub ein besonderes
Ziel ausgesucht. Wir - das sind mein Ehemann, mein Schwager,
seine Frau und ich. In Italien waren wir schon einige Male, in
der Toskana und auch bereits in der Emilia Romagna. Nun suchten
wir uns ein Ziel in der Nähe von Andrea, in
der Hoffnung, dass wir unseren Urlaub mit dem Besuch eines
seiner Konzerte verknüpfen können. Leider war dann im Zeitraum
unseres Urlaubes kein Piano Solo Konzert vorgesehen, aber
Andrea organisierte extra für uns ein Hauskonzert, damit wir
doch in den Genuss seiner Live Musik kommen konnten. Zudem hat
er noch andere Künstler eingeladen und ein interessantes
Programm für den Abend vorbereitet.
Es war ein ganz besonderes Erlebnis in Andrea's Arbeitsraum zu
kommen, an den Ort, an dem er musiziert und seine Stücke
komponiert.
Wir waren die ersten Gäste und durften uns so die besten Plätze
aussuchen. Ich habe einen Platz seitlich neben dem Flügel
gewählt, sodass ich Blick auf die Tasten hatte. Die anderen
Gäste kamen nach und nach, einige von ihnen kannte ich von
Fotos und / oder Berichten in unserem Newsletter, andere hatte
ich schon persönlich kennengelernt (Francesco, Andrea und seine
Eltern) oder hatte bereits über das Internet Kontakt mit ihnen
(Maria und Maria Pia) und konnte sie nun endlich live
kennenlernen.
Während wir auf die Ankunft der anderen Gäste warteten, setzte sich De Lord an den Flügel und spielte testweise ein Stück. Das war der Moment, in dem ich die ersten Klänge von Andreas Flügel hörte und es ist ein unbeschreibliches Gefühl so nahe am Flügel zu sitzen und in einer so intimen Atmosphäre der Musik zu lauschen. Als dann alle Gäste da waren, ging es los. Andrea begrüßte uns und stellte den ersten Pianisten des Abends vor.
Francesco Mantovani eröffnete den Abend mit
"Tears in heaven". Vor einiger Zeit hatte ich bereits ein Video
im Internet gesehen, in dem er den Song ebenfalls gespielt hat
- schon damals war ich beeindruckt, von der gefühlvollen Art
und Weise, in der er den Song präsentierte. Live war es dann
natürlich noch viel schöner. Francesco hatte auch noch die
weiteren Mitglieder seiner Band "Hey Delay" mitgebracht, den
Sänger und Gitaristen Gabriele Pigoni und die
Sängerin Martina Petrocelli. Sie haben "Wish
you were here" von Pink Floyd gespielt und zwei eigene Songs
vorgetragen, die Lyrics zu dem einen Song kommen von Franceso,
der Text des anderen Songs stammt aus der Feder von Martina
Petrocelli.
Die Musiker wurden mit reichlich Applaus bedacht und machten
Platz für den
nächsten Pianisten: De Lord!
Ich muss gestehen, dass ich ihn zuvor noch nicht kannte! Dabei
hat er schon eine sehr große Fangemeinde! Er komponiert
ebenfalls und hat seine eigenen Werke vorgetragen. Zu jedem
Song hat er etwas erzählt, in seinen Werken geht es um Liebe,
Trennung und ums Träumen. In einem Stück stellt er das Leben
als Reise dar. Lorella, Andrea's Mutter, war so
freundlich für uns alles in Englisch zu übersetzen und sie hat
dem jungen Mann auch einige Fragen zu seinen Songs gestellt.
Sie war, wie wir alle, beeindruckt von der Reife und
Tiefgründigkeit des jungen Künstlers. Seine Musik ist
melancholisch, teilweise traurig und doch vermittelt sie auch
das Gefühl von Stärke und Kraft!
Am Ende setzte sich Andrea an den Flügel und bevor er mit dem
Spielen begonnen hat, bedankte er sich bei allen Gästen und
erklärte, warum er diese Art von Konzert so sehr schätzt - ihm
gefällt der intime Rahmen und die Nähe zum Publikum und das
direkte Feedback, das er dadurch erhält. Wie üblich, erzählte
er vorab auch etwas zu den Songs, die er vorstellte. Zu Beginn
spielte er "Time flies" von seinem neuen Album "Chronos". Den
Song kannte ich schon, da das wunderschöne Video zum Song
bereits auf Youtube steht. Live vorgetragen war es trotzdem
etwas ganz Besonderes! Danach spielte Andrea "La via delle
sette torri", dieser Song hat etwas schnellere Passagen, die
sich mit sehr langsamen Passagen abwechseln. Ich habe Andrea's
Finger beobachtet, wie sie flink über die Tasten huschten und
wie er energisch die Tasten drückte, um dann im nächsten Moment
die Finger darüber schweben zu lassen - gerade als ob er erst
schauen müsste, welche Taste er als nächstes drücken soll, um
das Spiel dann mit langen, zarten Anschlägen fortzusetzen. In
diesem Moment spürte ich einmal mehr, wie viel von seiner
Persönlichkeit und seinem Herzen er in die Tasten legt. Solche
Momente sind magisch und ich fühle mich dann von seiner Musik
wie verzaubert.
Auch der nächste Song war sehr emotional, kein Wunder - ist es
doch auch ein Liebeslied: "Le parole che non ti ho mai detto".
Darauf folgte noch ein weiterer, wunderschöner Song aus seinem
neuen Album: "Points of view". Als Zugabe durften wir dann auch
noch "Frammenti" hören, einer meiner Lieblingssongs vom Album
"Metamorfosi". Zum Abschluß gab es noch ein weiteres
Highlight: Andrea und Francesco spielten vierhändig
"Undersounds", es ist erstaunlich, wie gut die beiden Pianisten
harmonieren.
Das Konzert war nun beendet, aber der Abend ging noch weiter.
Wir wechselten ins Esszimmer, wo Lorella schon jede Menge
Leckereien bereitgestellt hat: gefüllte Cocktailtomaten,
überbackene Zucchini, Oliven und verschiedene pikante
Gebäcksorten und eine Auswahl an süßen, kleinen Törtchen fehlte
auch nicht! So haben wir den zauberhaften Abend mit Essen und
Plaudern ausklingen lassen.
Danke Andrea, dass du, trotz deinem vollen Terminkalender,
diesen Abend organisiert und für uns gespielt hast. :) Danke
auch an die anderen Musiker, die den Abend mit ihren Beiträgen
bereichert haben. Und natürlich geht auch ein ganz besonderes
Dankeschön an Lorella und Olbes, die sich nicht nur an diesem
Abend sehr lieb um die Gäste aus Deutschland gekümmert haben.
:)
Stefanie Fünfrocken