Andrea hat viele Fotos von seiner Deutschlandreise auf Facebook hochgeladen, darunter sind natürlich auch Fotos von der Matineé.
Zu diesem Konzert zu ungewohnter Stunde gibt es gleich zwei Berichte. Einen Bericht hat Joachim Beitsch geschrieben, ein weiterer Bericht kommt von Stefanie Fünfrocken.
Bericht von Joachim Beitsch
Das zweite Konzert von Andrea Carri fand am vergangenen Sonntag in Saarwellingen statt. Das Hauptthema war die Zeit, unsere Beziehung zur Vergangenheit, wie wir derzeitig leben und die Zukunft. Was ist Zeit? Gefühlvolle Passagen, die den eigenen, persönlichen Zeitfluss, die Vergänglichkeit bewusst werden ließen. Nicht zu vergessen, die Wiedergeburt der Natur. Des eigenen "Ich’s" ? Trotz des noch jungen Alters von Andrea verfügt er über ein perfektioniertes Spiel, was durch das Zusammenwirken mit dem meisterlich gespielten Synthesizer von Francesco Mantovani unterstrichen wurde. Aber auch die eingespielten Videosequenzen ließen das Konzert zu einem Genuss für Auge und Ohr werden, von dem wir noch lange träumen tun.
Bericht von Stefanie Fünfrocken
Nachdem Andrea Carri und Francesco Mantovani im letzten Jahr im "Kulturtreff Altes Rathaus" in Saarwellingen für uns gespielt hatten, kehrten sie nun zurück, um am Sonntag die Matinée zu spielen. Im Vorfeld hat Andrea uns nicht viel über das Programm für das Konzert verraten, nur soviel, dass es sowohl neue Songs aus dem Album "Chronos", als auch ältere Songs enthalten wird. Andrea sagte mir auch, dass er eine Überraschung hätte und wir ohne Übersetzer auskommen werden. So wurde ich nur kurz zur Begrüßung der Gäste und am Ende des Konzertes aktiv und konnte mich während des Konzertes ganz der Musik hingeben. Andrea erwähnte auch, dass sie eine richtige Show für uns vorbereitet hätten. Nun kennen wir Andrea ja schon gut genug, um zu wissen, dass er ein Perfektionist ist, soweit es seine Arbeit als Künstler betrifft - aber was er und seine Freunde auf die Beine gestellt haben, hat unsere Erwartungen sogar noch übertroffen!
Andrea nahm uns mit auf eine Zeitreise, die die verschiedene Abschnitte seiner musikalischen Laufbahn umfasste. Zu Beginn des Konzertes hat er eine große Sanduhr auf dem Flügel platziert, der Sand, der langsam von einem Glas ins nächste rieselte, machte uns darauf aufmerksam, dass die Zeit kontinuierlich voranschreitet ("Time flies"). Das ganze Konzert über wurden Videos, passend zu den Songs, eingespielt. Maria De Vivo, die auch die Idee für das wunderschöne Video "Le parole che non ti ho detto mai" hatte und auch die Regie beim Drehen führte, war verantwortlich für das Abspielen der Videos.
Zwischen den einzelnen Songs wurde eine ablaufende Uhr eingeblendet, die ebenfalls deutlich machte, dass die Zeit nicht stehenbleibt. Einige Male hat Andrea den Flügel verlassen, um den Zuhörern etwas zu den folgenden Songs zu erzählen. Die Rolle der Übersetzerin hat eine Freundin der Künstler übernommen, sie konnte leider nicht mit nach Deutschland kommen, aber dafür hat sie einige Texte auf deutsch gesprochen, diese wurden dann in die Videos an passender Stelle eingefügt.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an sie!
Einige Videos wurden extra nur für diese Show gefertigt, so auch das Video zu "Vento dell'Ovest",ein Song von Andrea's erstem Album "Partire". Das Gedicht "Ode an den Westwind"hat Andrea zu diesem Song inspiriert. Andrea's Spiel und das Video drückten die Stimmung des Songs perfekt aus! Das wunderschöne Video zu "La via delle sette torri" mit bezaubernden Fotos aus der Heimat der Künstler ist ebenfalls nur entstanden, damit der Song eine visuelle Begleitung hat, bis das offizielle Video verfügbar ist.
Wie im letzten Jahr, wurde Andrea von Francesco am Synthesizer
begleitet, was einigen Songs eine ganz besondere Note verliehen
hat. Francesco hat uns aber auch mit einer Solo Improvisation,
die er mit ganz viel Gefühl spielte, begeistert. Danach haben
beide Pianisten ein Stück vierhändig vorgetragen und wie
immer war ich tief beeindruckt, wie harmonisch
ihr Zusammenspiel ist - auch bei den extrem schnellen Passagen!
Ebenso sehr fasziniert es mich, wenn ich Andrea beim Spiel sehr langsamer, zarter Passagen beobachte. In diesen Momenten erscheint es, als ob er, unter seinem Hut versteckt, ganz eins wird mit dem Piano und ihm seine intimsten Gedanken preisgibt, während er die Zuhörer ringsumher vergisst. Sobald er sich erhebt, zieht er den Hut aus und ist dem Publikum wieder voll zugewandt.... bis er wieder zu seinem Hut greift, um das Spiel wieder aufzunehmen. Insgesamt war es eine sehr gelungene Show und alle Anwesenden, waren voll des Lobes und spendierten kräftigen Applaus!
Wir (der Fanclub) hatten noch eine Überraschung für Andrea und
Francesco vorbereitet, um ihnen für ihren Einsatz zu danken,
neben ihrem Studium und ihren sonstigen Verpflichtungen,
bedeutet eine so weite Reise für wenige Tage doch sehr viel
Stress für sie. Mit einem Geschenk wollten wir unsere
Dankbarkeit ausdrücken. Flaggensammler Andrea bekam ein Armband
mit einer kleinen Deutschlandflagge als Anhänger, für jedes
weitere Land, in dem er spielen wird, kann er nun einen
passenden Anhänger anfügen. Sein treuer Begleiter Francesco
bekam eine Spardose in Form eines Koffers mit Inhalt, damit er
seine Reisekosten decken kann.
Wie sagt man doch so schön:
"Künstler leben für den Applaus, aber sie können nicht vom
Applaus leben".
Nach einer Zugabe standen die Künstler den Gästen noch für Gespräche oder Autogrammwünsche zur Verfügung. Danach hieß es dann Abschiednehmen, sie mussten nach dem Konzert die Heimreise antreten. Ganz lieben Dank an unsere Pianisten Andrea und Francesco, an die "Regisseurin" Maria und die Fotografin Elena. Wir hoffen sehr, euch im nächsten Jahr wieder in Deutschland begrüßen zu dürfen.
Stefanie Fünfrocken